Lispeln bei Kindern (Sigmatismus)

Das Lispeln gehört zu den häufigsten Sprechfehlern bei Kindern. Es handelt sich dabei um einen relativ häufig auftretenden Aussprachefehler, der durch eine logopädische Therapie in den meisten Fällen erfolgreich behandelt werden kann. Das Lispeln wird in der Fachsprache als Sigmatismus bezeichnet und gehört zu den phonetischen Störungen (Dyslalien).

Entstehung des Lispelns bei Kindern

Bei der korrekten Artikulation entsteht der Zischlaut /s/ als Strömungsgeräusch im vorderen Bereich der Mundhöhle. Der Laut wird dadurch gebildet, dass von der Zunge eine Engstelle im Bereich des harten Gaumens, direkt hinter den oberen Schneidezähnen gebildet wird. Die Luft, die mit relativ hohem Druck durch diese Engstelle geleitet wird, produziert den sehr hellen und hochfrequenten Zischlaut.

Lispeln (Sigmatismus) lässt sich in der logopädischen Therapie gut behandeln.

Das Lispeln entsteht bei Kindern durch eine Fehlstellung der Zunge. Dadurch klingt der s-Laut weniger hell und weniger zischend. Der Hörer nimmt diesen Laut als Lispeln wahr.

Formen des Lispelns

Je nachdem, in welcher Weise der Laut /s/ fehlgebildet wird, wird das Lispeln genauer unterschieden:

  • Sigmatismus interdentalis:  Die Zunge befindet sich  zwischen den Zähnen, ähnlich wie beim englischen „th“.
  • Simatismus addentalis: Die Zunge bleibt zwar hinter den Zähnen, berührt diese aber leicht.

Artikulationstherapie bei Kindern

Die Therapie des Lispelns  besteht aus verschiedenen aufeinander aufbauenden Therapieschritten.

  1. Hörtraining: Das Kind lernt zunächst einmal den korrekten Laut von dem fehlgebildeten Laut zu unterscheiden.
  2. Mundmotorische Übungen: In spielerischen Übungen wird die für die Bildung des /s/-Lautes wichtige Zungenmuskulatur gekräftigt.
  3. Anbahnung des korrekten /s/-Lautes: Das Kind lernt die neue Artikulationsstellung kennen und produziert die ersten korrekten /s/-Laute.
  4. Stabilisierung  des korrekten Lautes auf Silben- , Wort- und Satzebene: In spielerischen Übungen wird der Schwierigkeitsgrad langsam gesteigert.
  5. Transfer in die Spontansprache: Das Kind lernt in diesem Therapieschritt den korrekten Laut konstant auch im freien Sprechen zu produzieren.

In der Therapie  des Lispelns kommt den Eltern eine wichtige Rolle zu, denn sowohl die mundmotorischen Übungen als auch verschieden andere Therapieschritte müssen durch konsequentes häusliches Üben begleitet werden.

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