Heisere Stimme ohne Erkältung

Die heisere Stimme ohne Erkältung kann ein Symptom für eine Stimmstörung sein. Denn neben Erkältungskrankheiten entstehen Stimmklangveränderungen auch dann, wenn die Schwingungsfähigkeit der Stimmlippen durch stimmtechnische oder organische Ursachen beeinträchtigt ist. Heiserkeit ist grundsätzlich ein relativ häufig auftretendes stimmliches Merkmal, das ganz unterschiedliche Ursachen haben kann. Es ist das Hauptsymptom einer Stimmstörung (Dysphonie) und macht sich durch Geräuschbeimischungen im Stimmklang bemerkbar. Heisere Stimmen entstehen häufig durch hohe stimmlichen Belastungen oder durch eine unzureichende Stimmtechnik. Betroffen sind Menschen, die in typischen Sprechberufen tätig sind, wie z.B. Lehrer, Erzieherinnen oder Callcenter-Mitarbeiter. 

Heisere Stimme: Ursachen und Begleitsymptome

Wenn im Stimmklang Geräuschbeimischungen hörbar sind, spricht man von Heiserkeit. Außer durch Infekte entstehen heisere Stimmen auch dann, wenn eine dauerhaft hohe Stimmbelastung oder eine unphysiologische Atem-, Stimm und Sprechtechnik vorliegt. Dies führt dazu, dass die Stimmlippen, die für die Tonproduktion zuständig sind nicht mehr frei schwingen und dadurch Nebengeräusche entstehen. Die Heiserkeit ist das Hauptmerkmal gestörter Stimmen. Je nach Ausprägung der Stimmprobleme kommen noch weitere Symptome hinzu. Hier ein paar Beispiele:

  • gepresste Stimme
  • knarrender Stimmklang
  • zu hohe Stimmlage
  • piepsige Stimme
  • resonanzarmer Stimmklang
  • zu tiefe Stimme
  • Atemprobleme
  • Verspannungen im Bereich der Halswirbelsäule
  • Schmerzen beim Sprechen und Singen
  • Sprechanstrengung
  • Stimmversagen

Eine Heiserkeit, die länger als 2 Wochen andauert, sollte immer ärztlich abgeklärt werden.

Merkmale heiserer Stimmen

Eine heisere Stimme kann rauh, behaucht, kehlig und gepresst klingen. Sie kommt durch ein unphysiologisches Schwingungsverhalten der Stimmlippen zustande, so dass bei der Stimmbildung entweder Geräusche, mehrere Töne gleichzeitig  (Diplophonie) oder Untertöne (subharmonische Teiltöne) entstehen. Da die Stimme weniger Klangenergie besitzt und damit weniger tragfähig ist, ist das Sprechen oder das Singen zumeist mit einem erhöhten Kraftaufwand verbunden. Insbesondere bei längerem Sprechen führt dies zu einer zunehmenden Sprechanstrengung.

Diagnostik

Die klassischen logopädische Stimmdiagnostik hat das Ziel, die heisere Stimmen auditiv zu beschreiben. In Deutschlad wird dabei meistens das RBH-System zur Beschreibung heiserer Stimmen eingesetzt. Dabei stehen  die Variablen R für die Rauigkeit, B für die Behauchtheit und H für den Gesamtgrad der Heiserkeit.

Zusätzlich zu den klassischen Verfahren  helfen uns heute computergestützte Untersuchungsmethoden, die im Spektrogramm Heiserkeit anzeigen können oder bestimmte Heiserkeitskennwerte berechnen.

Behandlung der Heiserkeit: Stimmtraining oder Logopädie?

Bei einer stimmtechnisch bedingten Heiserkeit lässt sich die Stimmphysiologie durch eine gezielte Stimmbehandlung meist wieder erfolgreich herstellen. Bei beginnenden stimmlichen Auffälligkeiten sollten Berufssprecher frühzeitig stimmhygienische Maßnahmen ergreifen, die dabei helfen, die Stimme auch bei hoher Beanspruchung gesund zu erhalten. Darüberhinaus ist auch ein gezieltes Stimmtraining zur Optimierung der Atem- Sprech- und Stimmtechnik zu empfehlen.
Eine schon länger bestehenden Stimmproblematik mit Heiserkeit sollte immer phoniatrisch oder HNO-ärztlich abgeklärt und ggfs. logopädisch behandelt werden.

Wenn Sie unter einer heiseren Stimme leiden oder sonstige Fragen zum Thema haben, schicken Sie mir bitte eine E-Mail.

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