Vortrags- oder Redeangst: Besiegen Sie ihr Lampenfieber!

Die Vortrags- oder Redeangst im Zusammenhang mit öffentlichen Auftritten ist weit verbreitet. Für viele Menschen ist es eine große Überwindung, öffentlich zu sprechen. Auf die erhöhte Nervosität reagiert unser Körper auf vielfältige Weise und besonders das Sprechen bereitet Probleme: Das Sprechtempo ist erhöht, atmen fällt schwer, die Stimme klingt tonlos, brüchig oder droht zu versagen. Die Angst vor öffentlichen Auftritten führt häufig schon Tage vor dem Ereignis selbst zur Entstehung eines starken Lampenfiebers. Lesen Sie in diesem Artikel, wie ein Atem-, Sprech- und Stimmtraining helfen kann, die Redeangst in den Griff zu bekommen.

Sprechhemmung, Redeangst und Lampenfieber im Beruf

In unserer Gesellschaft sind die kommunikativen Anforderungen in den meisten Berufen sehr hoch. Die Sprache, das Sprechen und die Stimme gehören zu den wichtigsten Kommunikationsmitteln. Während die 1:1-Kommunikation den meisten Menschen weniger Probleme bereitet, empfinden viele Menschen ein großes Unbehagen, wenn sie vor größeren Gruppen sprechen müssen. Typische Situationen sind Referate, Vorträge, Präsentationen oder Team-Besprechungen. Diese Situationen können stark angstauslösend sein und werden daher im Alltag häufig vermieden, worduch die Betroffenen nicht selten in ihren beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt sind.

Die Auswirkungen der emotionalen Anspannung auf unser Sprechen

Die emotionale Anspannung beim Sprechen vor Gruppen führt häufig dazu, dass die Atem-, Sprech- und Stimmtechnik nicht mehr gut funktioniert, was die Situation zusätzlich erschwert. Das Sprechen ist dann so mühsam und schwergägig, dass den Betroffenen häufig die Angst im Nacken sitzt, dass es zum vollständigen Abbruch des Vortrags kommt. Typisch sind die folgenden Probleme:

  • Eine verkrampfte Atmung, mit fehlender Bauchatmung
  • Atemnot beim Sprechen
  • hohes Sprechtempo
  • undeutliche Artikulation
  • viele Versprecher
  • klanglose, verkrampfte, heisere und gepresste Stimme
  • zu hohe oder zu tiefe Stimmlage
  • Wegbrechen der Stimme
  • Sprechanstrengung
  • muskuläre Verspannungen

Die emotional bedingt schlechte Stimm- und Sprechtechnik führt bei den Betroffenen häufig zu einer Hilflosigkeit gegenüber dem eigenen Sprechen und damit zu äußerst unangenehmen Kommunikationserfahrungen. Diese verstärken das Lampenfieber in zukünftigen Situationen.

Stimmtraining & Rhethorikkurse zur Überwindung der Sprechhemmung

Ein Stimmtraining bietet die Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen positive Erfahrungen mit dem Sprechen zu machen. Der Klient lernt systematisch, worauf es bei der gesunde Sprech-, Stimm- und Atemtechnik ankommt. Je besser er diese beherrscht, desto leichter fällt es ihm, diese auch in angstauslösenden Gesprächssituationen einzusetzen. Auch bei Nervosität ist er so in der Lage, sicher und selbstbewusst zu kommunizieren. Ein Stimmtraining verfolgt zumeist die folgenden Ziele:

1. Die physiologische Sprechatmung ist die Basis für eine gute Sprechfunktion. Sie ist mühelos, leichtgängig und ökonomisch. Der Klient lernt, die gesunde Atemtechnik bewusst einzusetzen. Diese ist gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

  •  Die Sprechatmung erfolgt regelmäßig, alle 2-8 Sekunden.
  •  Die Sprechatmung erfolgt geräuscharm durch den Mund.
  •  Das Zwerchfell und die Brustmuskulatur sind am Atemvorgang beteiligt (Mischatmung).

2. Eine gut funktionierende Stimme ist klangvoll, leistungsfähig und leichtgängig. Der Klient lernt in diversen Stimmübungen verschiedene Funktionen seiner Stimme kennen und je nach Anforderung bewusst einzusetzen.

3. Die deutliche Aussprache sorgt für eine gute Verständlichkeit und wirkt sich positiv auf den Stimmklang aus. Der Klient lernt die Deutlichkeit seiner Aussprache bewusst wahrzunehmen und gegebenenfalls zu präzisieren.

4. Ein angemessenes Sprechtempo ist die wesentliche Voraussetzung für das sichere Sprechen. In diversen Übungen lernt der Klient, sein Sprechtempo situationsgemäß anzupassen.

Die besten Ergebnisse werden zumeist dann erzielt, wenn der Klient nach einem Stimmtraining an einem Rhethorikkurs teilnimmt, um dort die erarbeiteten Techniken zu vertiefen.

Weblinks zum Thema Sprechhemmung, Redeangst und Lampenfieber

Redeangst im Studium, Deutschlandfunk

Wenn Sie Fragen zum Thema Sprechhemmung, Redeangst und Lampenfieber haben oder an einem Training interessiert sind, dann schreiben Sie mir eine E-Mail.

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